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Dramatische Inbrunst
Mendelssohns "Elias" mit dem Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Duncan Ward
"Hebe deine Augen auf" - dieses Frauen-Terzett ist nur ein Highlight des vielgestaltigen Oratoriums "Elias" op. 70 von Felix Mendelssohn Bartholdy. Es ist Mendelssohns zweites großes Oratorium, das er unmittelbar nach dem Erfolg seines "Paulus" in Angriff nahm und dessen Uraufführung 1846 in Birmingham stattfand.
Mit der Figur des Elias wollte Mendelssohn einen Propheten zeigen, der "stark, eifrig, auch wohl bös und zornig und finster" ist. Elias sollte ein Mensch aus Fleisch und Blut sein, der eine Glaubenserfahrung durchlebt und dabei an existenzielle Grenzen stößt. Er erscheint als kämpferischer Fanatiker, resignierter Zweifler und schließlich göttlich Erleuchteter. Ein nicht abreißender Spannungsbogen durchzieht das Oratorium mit seiner vielschichtigen Titelfigur, dabei schafft Mendelssohn spektakuläre, fast theatralische Szenen. So wird man in die einzelnen Situationen - die Hungersnot, das Feuer- und das Regenwunder, die aufgehetzten Volksmassen oder die finale Himmelfahrt des Propheten - förmlich hineingezogen.
Am 13. und 14. Oktober 2022 führen der Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, zusammen mit den Solisten Maria Bengtsson, Sopran, Wiebke Lehmkuhl, Alt, Maximilian Schmitt, Tenor und Georg Zeppenfeld, Bass in der Titelpartie, unter Duncan Wards Leitung Mendelssohns "Elias" in der Isarphilharmonie in München auf.