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Vor 300 Jahren, am 24. November 1722, starb der Organist und Komponist Johann Adam Reincken, einer maßgeblichen Vertreter der sogenannten Norddeutschen Orgelschule. Geboren im niederländischen Deventer, kam er bereits als Elfjähriger nach Hamburg, um bei Heinrich Scheidemann zu studieren. Später übernahm er auch dessen Stelle als Organist der Katharinenkirche und blieb in dieser Position bis zu seinem Tod. Der 16jährige Johann Sebastian Bach, der zu dieser Zeit die Klosterschule in Lüneburg besuchte, nutzte 1701 die Gelegenheit und fuhr nach Hamburg, um den weithin berühmten Reincken dort improvisieren zu hören. Reincken prägte aber nicht nur als Organist das Musikleben Hamburgs, sondern gehörte 1678 auch zu den Mitgründern der Oper am Gänsemarkt, des ersten bürgerlichen Opernhauses in Deutschland - das also kein Hoftheater war, sondern vom städtischen Bürgertum getragen wurde. Rund um zwei Stücke in Erinnerung an Reincken erklingen daher im Tafel-Confect Werke von weiteren Hamburger Meistern, darunter Telemanns Suite „Hamburger Ebb‘ und Flut“ sowie Ausschnitte aus Opern, die Komponisten wie Reinhard Keiser, Georg Friedrich Händel und Johann Mattheson für die Gänsemarkt-Oper geschrieben haben.