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Er gilt als wahres pianistisches Phänomen - für die Süddeutsche Zeitung ist er eines „der unbegreiflichsten Klaviertalente der letzten Jahrzehnte“, die Pianistinnen-Legende Martha Argerich attestiert seinem Anschlag „gleichzeitig Zärtlichkeit und ein dämonisches Element“, im Blick auf seine Technik reiche derzeit niemand an ihn heran, sagen andere, er habe den Drive eines Draufgängers: Daniil Trifonov, geboren 1991 im russischen Nischni Nowgorod, Absolvent des renommierten Moskauer Gnessin-Instituts, in aller Munde der Musikwelt seit er 2011 innerhalb weniger Wochen sowohl den Arthur-Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv als auch den Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb gewann. Beim diesjährigen Kissinger Sommer spielte Daniil Trifonov an der Seite der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen das dramatisch-tragische d-Moll-Klavierkonzert von Brahms, eine „Symphonie mit obligatem Klavier“, deren Entstehung überschattet war vom „Rheinsturz“ genannten Suizidversuch von Brahms‘ Mentor und Freund Robert Schumann. Dessen 3. Symphonie, die „Rheinische“, folgte in beziehungsreicher Koppelung nach der Pause des Kissinger Konzerts. Eröffnet wurde der Abend von Strawinskys neoklassischem Concerto en Ré, bekannt auch als „Basler Konzert“. Am Pult der Bremer Kammerphilharmonie: die junge Saarländerin Ruth Reinhardt, ehemals Schülerin des Ex-New-Yorker-Philharmoniker-Chefs Alan Gilbert, heute gern gesehener Gast vieler deutscher Orchester und auch erfolgreich im übrigen Europa und in den USA unterwegs.