Bildquelle: © Guillaume Perret
Sie hat lange und intensiv darauf hingearbeitet. Vor 18 Jahren spielte die Geigerin Meret Lüthi zum ersten Mal eine der Rosenkranzsonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber. Nun ist die Zeit reif geworden für eine Gesamtaufnahme des kompletten Zyklus, der zu den bedeutendsten, aber auch rätselhaftesten Werken der Barockmusik gehört. Die insgesamt 16 "Mysterien-Sonaten" meditieren über die Geheimnisse des Rosenkranzes, also über Episoden aus dem Leben der biblischen Maria - von der Verkündigung der Geburt Jesu bis zur Krönung Mariens im Himmel. Meret Lüthi, die mit ihrem Ensemble Les Passions de l’Ame schon Bibers Partitenzyklus "Harmonia artificioso-ariosa" eingespielt hat, ist tief eingetaucht in Bibers Kosmos, seine geigentechnischen Raffinessen, sein Verfahren, in jeder Sonate die Geige anders zu stimmen, aber auch in das Netz von Bedeutungen, das Biber mit gezeichneten Illustrationen über die Partitur spannt. Sie hat Experten für Ikonographie und Musikwissenschaftler befragt - und zugleich ihre eigenen Erfahrungen eingebracht. In Kooperation mit BR-KLASSIK Franken ist daraus in der Zurückgezogenheit des Kornspeichers Lehrberg eine maßstabsetzende Aufnahme entstanden. Beginnend mit den weihnachtlichen Sonaten, stellt Meret Lüthi nun in drei Sendungen Bibers Zyklus und ihre persönliche Sicht darauf vor.