Bildquelle: Marco Borggreve
Mit seinen 34 Jahren und gleich zwei prominenten Chefpositionen zählt Lahav Shani zu den begehrtesten Dirigenten der jungen Generation: In seiner fünften Saison bereits leitet Shani, 1989 in Tel Aviv geboren und maßgeblich von Daniel Barenboim gefördert, als Nachfolger von Yannick Nézet-Séguin das Rotterdam Philharmonic Orchestra, in seiner dritten Saison zudem das Israel Philharmonic Orchestra - als Nachfolger von Zubin Mehta. Zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks kehrt Shani mit einem spannenden Programm zurück, das er mit dem grandiosen Weltabschied von Sergej Rachmaninow beschließt: Die Symphonischen Tänze dieses "letzten Romantikers" schwanken zwischen Melancholie, Nostalgie und Apokalypse. Für das bei uns selten aufgeführte Violinkonzert des Amerikaners Samuel Barber hat Shani den Geiger Gil Shaham mitgebracht, der dem BRSO seit langem freundschaftlich verbunden ist. Wie Rachmaninows Tänze wurde auch Barbers Violinkonzert 1941 von Eugene Ormandy und seinem Philadelphia Orchestra uraufgeführt. Für die weit ausschwingende Melodik, die süffigen Kantilenen und die aberwitzige Virtuosität im finalen Perpetuum mobile ist Gil Shaham der ideale Interpret, hat er das klangsinnliche Werk doch schon zweimal auf CD eingespielt. Und als zündenden Opener präsentiert Shani einen Klassiker der Moderne: In seiner furiosen Klangstudie "Short Ride in a Fast Machine" hat der amerikanische Minimalist John Adams nach eigener Aussage die beängstigende Raserei als Beifahrer in einem hochgetunten Sportwagen verarbeitet.