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Der 12. Februar 1924 ist in der amerikanischen Musikgeschichte tief verankert. Angekündigt als "Experiment in Modern Music" schenkte der Komponist George Gershwin dem New Yorker Publikum in der Aeolian Hall mit seiner "Rhapsody in Blue" eine Art von neuer Nationalmusik. Gershwin, der das Werk im Auftrag des Bandleaders Paul Whiteman komponiert hat, gelingt hier die Synthese aus Jazz, Blues und klassischer Sinfonik. Da die Version der Uraufführung sich nicht mehr genau rekonstruieren lässt, sind wir bis heute auf nachträglich fixierte Notenausgaben angewiesen - und auf eine Reihe von Bearbeitungen, die einen Überblick nicht gerade erleichtern. So gibt es die "Rhapsody" in Fassungen für zwei Klaviere, für Klavier solo, in verschiedenen Orchesterbesetzungen sowie in zahlreichen Arrangements. Immer wieder hat man versucht, Gershwins mögliche Inspirationsquellen ausfindig zu machen, etwaige Einflüsse durch die europäische Musik. Auch wenn dadurch der rätselhafte Charakter der "Rhapsody" noch gesteigert werden konnte - bis heute hat das Werk nichts von seiner Anziehungskraft und Popularität verloren. Christoph Vratz vergleicht Aufnahmen von u.a. Leonard Bernstein, George Gershwin, Lang Lang, Louis Lortie, Fazıl Say und Jean-Yves Thibaudet.