Bildquelle: © Wilfried Hösl/Bayerische Staatsoper
Wer kennt ihn nicht - den epochalen Roman "Krieg und Frieden" von Leo Tolstoi (1868)? Napoleon Bonapartes Feldzug gegen Russland und die damit verbundenen politisch-militärischen Entscheidungen stehen darin der Welt des privaten und gesellschaftlichen Lebens aristokratischer Kreise gegenüber. In seiner Opernadaption (1945-57) geht es dem Komponisten Sergej Prokofjew darum, die unterschiedlichen Handlungsstränge und -sphären im Gleichgewicht zu halten. Er versucht, sie miteinander zu verschränken und ihre Korrespondenzen aufzuzeigen. Das Resultat ist ein bemerkenswert ehrgeiziger Beitrag zur russischen Operngeschichte. Auf den Tag genau siebzig Jahre nach Prokofjews Tod bringt die Bayerische Staatsoper eine Neuproduktion von "Krieg und Frieden" heraus. Spiritus rector des Kraftaktes ist Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski, der sich am Pult des Bayerischen Staatsorchesters schon vor Amtsantritt durch die umjubelte Einstudierung einer anderen Prokofjew-Oper hervorgetan hat: "Der Feurige Engel". An der Spitze des riesigen Ensembles stehen Olga Kulchynska und Andrei Zhilikhovsky als Liebespaar Natascha - Andrej. Die Regiearbeit übernimmt der am Nationaltheater immer wieder gern engagierte Dmitri Tcherniakov. BR-KLASSIK überträgt die rund fünfstündige Premiere im Radio und Videolivestream in Koproduktion mit arte.