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Das Oratorium "Passionswoche" von Maximilian Ossejewitsch Steinbergs (*1883 in Vilnius, +1946 in Leningrad) für gemischten Chor a cappella gilt als das letzte große sakrale Werk in Russland nach der Oktoberrevolution. Es steht in der Tradition der "Neuen russischen Chor-Schule" in der Nachfolge von Tschaikowskys "Chrysostomos-Liturgie" und Rachmaninows Großem Abend- und Morgenlob. Das großformatige Werk dauert rund 50 Minuten und wird in russischer Originalsprache aufgeführt.
Maximilian Steinberg war Schüler von Rimskij-Korsakow und Lehrer von Schostakowitsch. Damit gehört er einer Zwischengeneration an, deren Werke es heute wiederzuentdecken gilt. Zu seinen Werken gehören fünf Sinfonien, ein Violinkonzert, Vokalmusik in verschiedenen Besetzungen und Kammermusik.
Steinbergs "Passionswoche" wird in diesem Konzert ergänzt durch eine Vespern-Komposition der ukrainischen Komponistin Galina Grigorjeva (*1962). Grigorjeva stammt aus Simferopol und lebt seit 1994 in Estland. Ihre Kompositionen für Chor schöpfen aus der slawischen Gesangstradition und haben im zeitgenössischen Umfeld von Arvo Pärt ihren Platz gefunden.
In diesem Konzert gibt die Dirigentin Julia Selina Blank ihr Debüt bei den Abonnementkonzerten des BR-Chores. Blank stammt aus Oberbayern und lebt derzeit in Oslo. Dort leitet sie das von ihr gegründete JSB-Ensemble. 2021 war sie unter den Finalisten des Eric Ericson Award sowie des Chordirigentenpreises des Deutschen Musikrats. Im Herbst war sie Gast in der zweiten Staffel des BR-KLASSIK-Podcasts "Kosmos Musik" - abrufbar in der ARD Audiothek!