Bildquelle: picture-alliance/dpa
Er konnte zum Frühstück ein Dutzend Weißwürste verdrücken, und nach einem Konzert verblüffte er im Restaurant den Ober mit der Bestellung: "Bringen Sie mir bitte zwei Stunden lang Wiener Schnitzel!" Kaffee trank er "badewannenweise", wie er selbst sagte, und täglich rauchte er an die zwanzig schwere Brasilzigarren ... Max Reger, ein Komponist, Organist, Pianist und Dirigent aus der Oberpfalz. Maßlosigkeit war sein Markenzeichen in fast jeder Hinsicht - im Essen und Trinken, im Tabak- und Alkoholkonsum, in seinem derben, schlagfertigen Humor und auch in seiner Musik. Max Reger schrieb das längste Klavierkonzert, das längste Violinkonzert, er komponierte - neben dem frühen Schönberg - die verwickeltste chromatische Polyphonie, die dichtesten Texturen und führte dabei die durmolltonale Harmonik an die Grenzen zur Atonalität. Schwindelerregend sind auch die exzessiven Wechsel in seiner Musik zwischen den dynamischen Extremen des dreifachen Pianissimo und des dreifachen Forte. Und Max Reger war auch fleißig im Übermaß: In seinem kurzen, nur fünfundzwanzig Jahre währenden Arbeitsleben komponierte er 146 Opus-Werke und 80 Werke ohne Opuszahl. Am 19. März 2023 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.