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1929 nahezu gleichzeitig entstanden, porträtieren die Rundfunkmusiken von Hanns Eisler (1898-1962) und Eduard Künneke (1885-1953) die "neue Zeit" und das neue Medium. Kaum unterschiedlicher könnten die Ergebnisse sein: Während Eisler beim skandalumwitterten Baden-Badener Musikfest eine kritische Auseinandersetzung mit dem neuen Genre und der Technikbegeisterung seiner Zeit aufs Podium bringt, wird am Vorabend der Berliner Funkausstellung Künnekes "Tänzerische Suite" über den Äther geschickt. Hier erklingt ungebremste Lebensfreude, wenn sich Orchester und Jazzband die Bälle zuwerfen. Denn nach ein paar Saisons am New Yorker Broadway stand für Künneke fest: "Der Rhythmus unterscheidet in der Musik die neue von der alten Zeit."