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Christi Mutter stand mit Schmerzen / bei dem Kreuz und weint' von Herzen / als ihr lieber Sohn da hing - mit diesen Versen beginnt das "Stabat Mater", ein mittelalterliches Gedicht, welches das Leiden Marias angesichts des Todes ihres Sohnes beleuchtet. Durch die Sicht der Mutter eröffnet es eine neue Dimension im Passionsgeschehen. Seit jeher hat dieser Text Komponisten besonders inspiriert, über 600 Vertonungen sind bekannt, darunter die Werke von Pergolesi, Rossini, Verdi, Penderecki oder Pärt.
Zusammen mit Traugott Roser, Professor für praktische Theologie an der Universität Münster, und Johannes Janßen, Mesner am Kalvarienberg in Lenggries, geht die Sendung der Frage nach, was in dieser Frau, dieser Mutter vorgehen mag, die da unter dem Kreuz ihres Sohnes steht. Wie wurden die Grenzerfahrungen, die im "Stabat Mater" geschildert sind, durch die Jahrhunderte in Musik umgesetzt? Josquin Desprez etwa legte seiner Komposition eine weltliche Chanson zu Grunde, die den Kummer einer Frau zum Thema hat, die ihren Liebsten verlor und verknüpfte dies mit dem geistlichen Text des "Stabat Mater".