Bildquelle: Dorothee Oberlinger
König Friedrich der Große besucht seine Schwester in Bayreuth, sie ist dort Markgräfin. Wie es üblich ist, wird dem Gast zu Ehren eine neue Oper aufgeführt. Wahrscheinlich hat er schon geahnt, dass er keine der üblichen Huldigungswerke vorgesetzt bekommt - dazu kennt er seine Lieblingsschwester mit ihrem spitzbübischen Selbstbewusstsein und ihrer fulminanten Bildung zu gut. Und er sollte recht behalten: Anstatt dem preußischen König seine Macht und Weisheit allegorisch vorzuführen, feiert Wilhelmine die Überlegenheit der weiblichen Seele, die generös über die Unzulänglichkeiten der Männer hinwegsieht. Und beruft sich dabei noch auf die Philosophie des persischen Religionsstifters Zarathustra.
"L’Huomo" (doppeldeutig: Der Mensch und der Mann) ist die "Festa teatrale" betitelt, die 1754 uraufgeführt wurde. Wilhelmine selbst hat das Libretto verfasst und die Musik beim Münchner Vizekapellmeister Andrea Bernasconi in Auftrag gegeben.
Nun erklingt die ebenso festliche wie hintersinnige Oper wieder am Ort ihrer Uraufführung: am Markgräflichen Opernhaus, heute UNESCO Welterbe, weil es nahezu original erhalten ist und seit der letzten Renovierung in frischem Glanz erstrahlt. Dorothee Oberlinger leitet das Ensemble 1700 und ein herausragendes Solistenensemble um Maria Ladurner, Philipp Mathmann und Simon Bode. BR-KLASSIK überträgt das Ereignis live im Hörfunk und im Videostream auf www.br-klassik.de/concert.