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"Liegt Böhmen noch am Meer, glaub ich den Meeren wieder. Und glaub ich noch ans Meer, so hoffe ich auf Land." So schreibt Ingeborg Bachmanns in ihrem Gedicht "Böhmen liegt am Meer", das der Nürnberger Komponist Heinrich Hartl für Sopran und Streichquintett vertont hat. Hartl sagt über die Pointe, die für ihn in diesem Gedicht steckt: "Böhmen liegt bekanntlich nicht am Meer, aber die Gegenwahrheit zu dieser Gewissheit ist dennoch keine Lüge - es ist die Wahrheit einer großen Utopie und der Kunst, es ist das eigentliche Geheimnis der Musik." Heinrich Hartl wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Geboren am 7. Mai 1953 in Deggendorf, studierte er am Nürnberger Meistersingerkonservatorium Klavier, Orgel, katholische Kirchenmusik und Komposition. Hartl legt Wert darauf, dass er als Komponist nicht in eine stilistische Schublade gesteckt wird. Er ist einer, der gerne auf Entdeckungsreise in die Musik geht. Was er dort für sich selbst heraushört und herausfühlt, verarbeitet er in seinen eigenen Werken, ob es sich nun um die Stimmführungskünste Bachs, die Rhythmen des Jazz oder die exotischen Tonskalen der Folklore des Balkans handelt. All diese vielfältigen Anregungen finden bei Heinrich Hartl zusammen in einer äußerst charakteristischen Klangsprache, in einem betörenden Farbenreichtum der Zusammenklänge. BR-KLASSIK gratuliert dem Komponisten in der Reihe "Horizonte".