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Zu Lebzeiten von Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy war Fürth ein Zentrum des Judentums in Deutschland. Die Gemeinde zählte zu den größten Süddeutschlands, verfügte über eine eigene Gerichtsbarkeit und stellte zwei Abgeordnete im Fürther Gemeinderat. Als das Theaterkomitee um 1900 ein neues Stadttheater plante und einen Spendenaufruf veranstaltete, stammte 60 Prozent der eingesammelten Summe von den jüdischen Bürgern. Noch heute gehört dieses Theater im neobarocken Stil zu den schönsten Gebäuden der Stadt - und öffnet am 23. Mai seine Pforten für die Sopranistin Chen Reiss und das Jewish Chamber Orchestra Munich unter der Leitung von Daniel Grossmann. Mit ihrem Programm "Fanny und Felix" erinnern sie an die Familie Mendelssohn, die paradigmatisch für die Situation der jüdischen Deutschen steht zwischen bürgerlicher Emanzipation, Erfolg und Anerkennung sowie Ablehnung und Ausgrenzung.
BR-KLASSIK überträgt das Konzert, bei dem als weiterer Solist der junge Geiger Tassilo Probst auftritt, live im Hörfunk.