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Sie ist ein Bühnentier - und weiß doch stimmlich genau, was sie tut: Seit ihrer umwerfenden Salome 2018 bei den Salzburger Festspielen kann sich Asmik Grigorian ihre Rollen und Produktionsteams aussuchen. Seither wird sie mit den tragischen Frauenfiguren Verdis, Puccinis, Tschaikowskys oder Janáčeks weltweit gefeiert. Asmik Grigorian, 1981 als Tochter eines armenisch-litauischen Sängerpaars in Vilnius geboren, ist ein echtes Theaterkind. Mit ihrem kostbaren Timbre bringt die Sopranistin Stimmfetischsten zum Toben, mit ihrer charismatischen Bühnenpräsenz begeistert sie auch Menschen, die von Oper mehr erwarten als Rampentheater. Bestes Beispiel dafür ist ihre Senta, die Asmik Grigorian bei ihrem umjubelten Bayreuth-Debüt 2021 in Wagners "Fliegendem Holländer" als rebellisches Girlie verkörpert hat. Geerdet wird Asmik Grigorian, die mit dem russischen Regisseur Vasily Barkhatov verheiratet war, durch ihre beiden Kinder. Wie unkonventionell diese Künstlerin ist, zeigt schon ein Blick auf ihre coole Homepage. In Jan Schmidt-Garres Dokumentarfilm "Fuoco Sacro" hat sich die Sängerin, die auf der Bühne vollkommen in ihren Rollen aufgeht, in seltener Offenheit geäußert. Genau deshalb ist Asmik Grigorian eine ideale Kandidatin für die Serie "Musikfrauen". In der Sendung wird sie mit Auszügen aus den "Vier letzten Liedern" von Strauss und mit Wagners "Liebestod" zu erleben sein, die sie bei ihren jüngsten Konzerten mit den Münchner Philharmonikern gesungen hat. Außerdem mit Highlights aus ihren DVD-Produktionen von Dvořáks "Rusalka" und Janáčeks "Jenůfa". Im Fokus steht ihr aktuelles Album "Dissonance" mit Liedern von Sergej Rachmaninow, das sie neben ihrem Rollendebüt als Verdis Lady Macbeth auch bei den Salzburger Festspielen präsentieren wird - schließlich ist 2023 Rachmaninows 150. Geburtstag.