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Münchner Wunderkind wird 50
Ein Beruf wäre definitiv zu wenig für ihn. Jörg Widmann, 1973 in München geboren, braucht mehrere Betätigungsfelder, um seine unaufhörlich sprudelnden musikalischen Ideen umzusetzen: als Klarinettist, als Komponist und als Dirigent ist er aktiv für drei, ganz zu schweigen von seiner Freiburger Doppelprofessur. Er selbst lernte sein Kompositions-"Handwerk" unter anderen bei Hans Werner Henze, Wilfried Hiller und Wolfgang Rihm. Seine Werke werden längst von den großen Solisten, Orchestern und Operntheatern weltweit gespielt und in Auftrag gegeben. Und das obwohl, oder gerade weil sie nie vorhersehbar sind. Denn "Stil" hält er für eine langweilige Umschreibung der Tatsache, dass man sein Leben lang dasselbe tut. Der "fröhliche Beherrscher aller polystilistischen Wundertüten" (FAZ) sucht immer das Neue. Das tut er allerdings nicht nur im einsamen Komponierstübchen; Widmann blieb immer auch ausübender Musiker, weil sich Spielen, Dirigieren und Komponieren für ihn gegenseitig inspirieren. Als Klarinettist mit romantischem Repertoire ist er in der Geburtstagsausgabe der Klassik-Stars zu hören. In den "Horizonten" am Dienstag erklärt er in der Radioreportage von Tilman Urbach, was die Klarinette sonst noch draufhat.