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An seiner Frau hat er längst das Interesse verloren - dabei kann sich jeder Opernfreund noch lebhaft daran erinnern, wie Graf Almaviva in Rossinis "Barbiere di Siviglia" seine damals heiß begehrte Rosina aus dem goldenen Käfig ihres Vormunds entführte. Ein paar Jahre später - in Mozarts "Le nozze di Figaro" - sucht der saubere Signor Contino jedenfalls erotische Abwechslung bei Susanna, der Zofe seines treuen Dieners Figaro. Zum Glück wissen sich die gewitzten Frauen zu wehren in diesem Me-Too-Fall "avant la lettre". Regisseur Martin Kušej setzt seine radikale Auseinandersetzung mit Mozarts Opern nach "Don Giovanni" 2002 und "La clemenza di Tito" 2003 bei den diesjährigen Salzburger Festspielen mit "Le nozze di Figaro" fort. Der französische Dirigent und Experte für historisch informierte Aufführungspraxis Raphaël Pichon leitet nach seinem Festspieldebüt 2018 seine erste Salzburger Opernproduktion. Die Sängerbesetzung ist mit Sabine Devieilhe, Adriana González, Lea Desandre, Andrè Schuen und Krzysztof Bączyk jung, international, spielfreudig und musikalisch vielseitig. BR-KLASSIK überträgt die Salzburger Festspielpremiere vom 27. Juli aus dem Haus für Mozart.