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Ähnlich wie Günter Wand hat der polnische Dirigent Stanisław Skrowaczewski eine fulminante Alterskarriere hingelegt - er wurde 93 Jahre alt und war bis zuletzt aktiv. Gleichwohl begann Skrowaczewski seine Karriere ganz früh, mit elf debütiert er als Pianist, mit dreizehn als Dirigent vom Klavier aus. Seine Pianisten-Karriere muss Stanisław Skrowaczewski, am 3. Oktober 1923 im polnischen Lwów, dem alten Lemberg geboren, aufgrund einer Handverletzung aufgeben, die er im Zweiten Weltkrieg erlitten hatte. Nach seiner Ausbildung in seiner Heimatstadt und in Krakau geht er zu Nadia Boulanger und Arthur Honegger nach Paris, um neben dem Dirigieren seine zweite Leidenschaft seit Kindheit, das Komponieren, zu perfektionieren. Zunächst leitet Skrowaczewski bedeutende Orchester in Polen, bevor er 1958 beim Cleveland Orchestra debütiert und anschließend für knapp zwei Jahrzehnte Musikchef beim Minnesota Orchestra wird. Später wechselt er in gleicher Position zum Hallé Orchestra nach Manchester. Zum 100. Geburtstag des großen Dirigenten bringt die Symphonische Matinée Highlights aus seinen Gastauftritten beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, neben dem geliebten Mozart Musik des Polen Chopin und eine eigene Orchesterbearbeitung des Adagios aus dem Streichquintett von Bruckner - im Lauf seiner langen Karriere ist Skrowaczewski zu einer hochgeschätzten Bruckner-Instanz geworden. Am Geburtstag selber sind dann die Klassik-Stars (3.10. / 18.05) dem Jubilar vor allem am Pult des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken, der späteren Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern gewidmet - dort war Skrowaczewski seit 1994 ständiger Gast, zuletzt Ehrendirigent und produzierte mit dem Orchester seine großen Bruckner-, Beethoven-, Schumann- und Brahms-Gesamtzyklen.