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Auch wenn der polnische Komponist Krzysztof Penderecki einige Werke mit einem konkreten politischen oder historischen Hintergrund komponierte - wie etwa "Threnos" für die Opfer des Atombombenabwurfs auf Hiroshima oder sein "Polnisches Requiem" für die damalige polnische Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc - sah er sich nicht als politischen Komponisten. Pendereckis Selbstverständnis als Künstler und Musiker ging darüber hinaus. So schuf er beispielsweise zahlreiche religiöse Werke, mit denen er an die große europäische Kirchenmusiktradition anknüpfte, mit einer zum Teil der Romantik angenäherten Klangsprache. Und das als moderner Komponist des 20. Jahrhunderts, der in den ausgehenden 50er- und 60er-Jahren sein Publikum mit Clustern, exzessiven Glissandi und in sich bewegten Klangblöcken verstört und fasziniert hat. Krzysztof Penderecki hatte kein Problem mit seiner Position zwischen den Stühlen und zwischen den Stilen. Er war ein moderner Traditionalist und ein traditioneller Moderner. Und er war einer der kreativsten und produktivsten Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Anlässlich Pendereckis 90. Geburtstag erinnert BR-KLASSIK an den Komponisten mit einigen Sondersendungen.