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Die einen preisen sie als "primadonna assoluta", als "Göttliche" und "Ikone des Belcanto"; die anderen mäkeln an ihrem mangelhaften Registerausgleich, der Essigschärfe ihrer Stimme oder ihrem Tremolo herum. Zweifellos jedoch war Maria Callas nicht einfach eine "Stimmbesitzerin", sondern ein "Genie des Ausdrucks", wie Kritikerpapst Joachim Kaiser schrieb. "Ecco un artista" - so brachte Ingeborg Bachmann diese Ansicht auf den Punkt. Auch der Stimmexperte Jens Malte Fischer hält sie für "die größte Tragödin des 20. Jahrhunderts", obwohl er keineswegs zur kritiklosen Callas-Verherrlichung neigt. Mit Alexandra Maria Dielitz unterhält er sich in con passione über das Phänomen Callas. Diese Sendung am 27. November eröffnet den üppigen Reigen der Geburtstags-Hommagen auf BR-KLASSIK, die am Tag des 100. Geburtstags (2. Dezember) von früh bis spät das Programm beherrschen. So unterhält sich Bernhard Neuhoff in Meine Musik mit der Autorin Eva Gesine Baur über ihre neue Callas Biographie "Die Stimme der Leidenschaft", um 13 Uhr sind in Cantabile die größten Szenen und Arien zu erleben, um 14’05 Uhr gibt das Feature "Das letzte Märchen" von Florian Heurich Einblicke in die Verstrickungen von Kunst und Biographie, bevor der Opernabend uns an die Mailänder Scala des Jahres 1956 führt: Maria Callas als Mimi in Puccinis La Bohème. Und der Sonntagabend bringt noch eine Sondersendung Maria Callas 100 Die Göttliche, ein Gespräch mit Barbara Vinken und Götz Thieme.