Bildquelle: Matthew Long
Sie schauen nicht in die Salons der Paläste oder in die Kirchen, sondern suchen sich die Musik in Pubs und Tavernen: die Barokksolistene aus Norwegen. Historische Aufführungspraxis sollte sich nicht nur um die Prachtentfaltung von Adel und Klerus kümmern, finden sie, sondern auch die kleinen Leute von damals in den Blick nehmen. Ihnen folgen die Barokksolistene mit Vorliebe in Wirtsstuben und Tanzlokale, wo die Stimmung sicher wesentlich ungezwungener war als bei Hofe. Besonders groß sind Feierlaune und Trinkfestigkeit seit jeher in England. Als im 17. Jahrhundert der sittenstrenge Puritaner Oliver Cromwell die Monarchie für einige Jahre abschaffte, wurden auch gleich Theater und Opernbühnen geschlossen. Die Berufsmusiker, die ihre ihre Arbeit verloren, schlugen sich nun mit Gigs in den Kneipen durch. Das musikalische Niveau von Wirtshausmusik dürfte nie höher gewesen sein ... In ihrer "Alehouse Session" erwecken die Barokksolistene die derben Lieder der rauchigen Hinterzimmer im Eröffnungskonzert der aktuellen PASSAGEN Saison in Fürth wieder zum Leben. Ein lebenspraller Saisonauftakt der Kooperationsreihe von BR-KLASSIK Franken sowie Kulturforum und Stadttheater Fürth. Also: Rein in den Pub!