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Maria Callas, die eigentlich Cecilia Sophia Anna Maria Kalogeropoulos hieß, als Tochter griechischer Eltern in New York 1923 zur Welt kam, verstand es auch und gerade nach diversen Lebens- und Stimmkrisen, einen magisch emphatischen Leidensdruck zu suggerieren. Zum Markenzeichen der Callas wurde ihre enorme Expressivität, klar und geradlinig entwickelt im Einklang mit der Musik und aus ihr heraus. Die "Primadonna assoluta" erreichte eine schwindelerregende Unbedingtheit des Ausdrucks. Obwohl sie über drei Jahrzehnte in der Öffentlichkeit sang, umfasste ihre Karriere im Kern nur wenige Jahre, in denen sie aber ein höchst anspruchsvolles und vielseitiges Repertoire in Maßstäbe setzender Weise beherrschte. Die oft sehr fragil gezeichnete Figur der Mimì in Giacomo Puccinis Publikumsliebling "La Bohème" erschien durch die Callas 1956 an der Scala in Mailand als leidenschaftliches Geschöpf voller Lebenshunger. Hier will jemand unbedingt der Einsamkeit entfliehen! Eine packende, geradezu emanzipierte Rollenauffasung - mit einer wahren Tragödin unter Bohèmiens.