Bildquelle: Marion Koell
2023 wurde sie von den deutschen Landesmusikräten zum "Instrument des Jahres" gekürt - die Mandoline, die kleine Schwester der Laute und Gitarre, gezupft mit einem Plektron, das die Saiten zärtlich zirpen und betörend tremolieren lässt. Ihren Namen verdankt die Mandoline ihrer Mandelform. "Il Mandolino" wird sie in Italien genannt, wo sie Mitte des 17. Jahrhunderts aufkam. Mailand, Florenz und Neapel waren frühe Zentren. Von dort aus eroberte sie die Pariser Salons und erfreute sich dann auch in Wien und Prag großer Beliebtheit. Ihre Hochblüte erlebte sie in der Mitte und gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Unter dem Motto "Der Zauber der Mandoline" präsentiert die vom Bayerischen Rundfunk und dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg veranstaltete Konzertreihe "Musica Antiqua" Mitte Dezember einen Abend mit Musik für Mandoline und Cembalo aus jener Hoch-Zeit des Instruments - eine "Liaison der gezupften Saiten", gewissermaßen, denn auch das Cembalo wird ja mit einem (dornenförmigen) Plektron, "Kiel" genannt, zum Klingen gebracht. Auf dem Programm stehen große Namen wie Telemann, Vivaldi und sogar Beethoven, aber auch die eher unbekannten Jean-Joseph Cassanéa Mondonville und Vincent Neuling. Zu Gast sind zwei internationale Meister ihres jeweiligen Fachs und Spezialisten der Historischen Aufführungspraxis - der deutsche Mandolinen-Virtuose Daniel Ahlert und der niederländische Cembalist und Organist Léon Berben, Ex-Continuospieler der Musica Antiqua Köln unter Reinhard Goebel und heute weltweit als gefragten Solist unterwegs.