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Dienstag, 26.12.2023

12:05 bis 13:00 Uhr

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Bildquelle: picture-alliance/dpa

BR Franken BR-KLASSIK - Tafel-Confect

Am Mikrofon: Sven Knappe

Musik vom Mittelalter bis Mozart, frisch zubereitet und mundgerecht serviert. Jeden Sonntag auf dem Menü: ein Top Hit der Alten Musik, sorgfältig ausgewählt und liebevoll präsentiert. Dazu gibt es Kostproben aus der CD der Woche. Das Tafel-Confect ist der Treffpunkt der Originalklang-Szene – übrigens schon seit 1952.

Sie spielen nicht gerade die Hauptrolle in der Weihnachtsgeschichte, sind aber bei jeder Krippenszene dabei: die Tiere im Stall. Ochs und Esel haben sich in die Vorstellung der Menschen geschlichen, aber in der Bibel wird kein Tier beim Namen genannt. Es könnten auch Pferd oder Kamel um die Heilige Familie herum gestanden sein. Bei den Hirten ist es ähnlich: Dass sie Schafe gehütet haben, sagt die Bibel nicht - denkbar wären genauso gut auch Ziegen.
Aber eines eint alle diese Tiere: Sie begleiten die Menschheit als Nutz-, Arbeits- und Reittiere, seit sie vom Jagen und Sammeln zur Landwirtschaft übergegangen ist.
Als enge Begleiter der Menschen, die mit ihnen Haus und Hof teilen, haben die Haus- und Nutztiere auch ihren Platz in der Kunst und Musik gefunden. Im Tafel-Confect am 2. Weihnachtsfeiertag stellen wir einige tierische Porträts vor: Rameaus gackernde Hennen, Buonamentes lahmendes Pferd oder das durcheinander gellende Geschrei von Hund, Katze und Ziege bei Adriano Banchieri. Fürsten und Päpste sahen sich gerne als Hirten, die ihre Untertanen alias Schäflein "sicher weiden" lassen, wie es in Bachs "Jagdkantate" heißt. Der Stall in Bethlehem mystifizierte das Landleben, erhob es zu einem idyllischen Ideal, dem im Barock die Eliten huldigten, obwohl sie ihre Bauern ausbeuteten: Die Drehleier ist ein Symbol für die Sehnsucht nach ländlicher Ursprünglichkeit in einem gekünstelten Leben bei Hofe - wir stellen das Instrument in unserem "Radio-Lexikon der Alten Musik" vor.

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