Bildquelle: © Julia Schölzel
Swingender Groove, ausgefuchste Perkussionskunst, warme Bläsersounds und ein heiteres Lebensgefühl - all das ist Highlife. Und noch viel mehr. Highlife ist DIE Tanzmusik, die sich in Westafrika vor rund 100 Jahren entwickelt hat, basierend auf wesentlich älteren Musiktraditionen von Senegal bis Nigeria, von Mali bis Liberia. Und die gewaltvolle und traumatisierende Erfahrungen der Kolonialherrschaft in sich trägt. Der Highlife sollte nämlich eine angenehme Stimmung schaffen, Alltagssorgen der britischen Kolonialisten vertreiben, die Ohren der europäischen Damen und Herren mit Tanz- und Unterhaltungsmusik verwöhnen. Gespielt von Einheimischen. Sucht man also für die Entstehung des Highlife nach einer positive Beschreibung, ist Verschmelzung unterschiedlicher Musikkulturen sicherlich nicht ganz verkehrt. Stilistische Offenheit und kreatives Verwandlungspotenzial sind bis heute die markanten Charakteristika des Highlife, die sich wie rote Fäden in der lebendigen Musikszene auffinden lassen. Ein paar der historischen Stränge werden in der Stunde "Musik der Welt" aufgegriffen und sie erzählen eine neue Geschichte, in der Musikstile wie Afrobeat, Reggae, Rap und Ethno-Pop auch ihre Wurzeln haben.