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„Zupft alle eure Koras, schlagt die Balafone“, heißt es am Anfang der Nationalhymne Senegals. Dass zwei der wichtigsten Musikinstrumente der westafrikanischen Kultur so prominent an erster Stelle stehen, offenbart die außergewöhnliche Bedeutung der Musik im Senegal. Sie reiht sich somit ein neben andere Landessymbole wie beispielsweise den Affenbrotbaum Baobab. Das macht sich auch im Alltag bemerkbar: So haben Musikschaffende einen großen Einfluss auf die Gesellschaft und auch auf die Politik. Einer der populärsten Musiker des Landes, Youssou N`Dour, hat sich sogar eine Zeit lang für ein Ministeramt einspannen lassen. Aber auch sonst beziehen Künstlerinnen und Künstler aus Senegal gerne politisch Stellung und engagieren sich auf vielfältige Weise für die Menschen. Das hat viel mit der traditionellen westafrikanischen Musikkultur der Griots zu tun, jener Sänger, Trommler und Koraspieler, die früher für den Erhalt des Wissens und der Kultur in ihren Gemeinschaften Verantwortung trugen. Beratend waren sie zudem oft an politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen beteiligt. Bis heute prägt die Kultur der Griots die Musik Senegals, in der sich traditionelle Elemente mit populären westlichen Genres vermischen und dabei sogar neue Musikrichtungen entstehen lassen, wie beispielsweise den Mbalax.