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"Mir ist die Ehre widerfahren ..."
Diesen leicht gestammelten Satz aus dem zweiten Akt des "Rosenkavaliers" hat sie oft und nahezu überall gesungen - ausstaffiert mit Rokoko-Perücke und silberner Rose, denn Hertha Töpper war ein Octavian wie aus dem Bilderbuch. 1951 hatte die gebürtige Grazerin in dieser Rolle an der Bayerischen Staatsoper debütiert und das Publikum hellauf begeistert. Als Mitglied des Münchner Ensembles wirkte sie 1957 bei der Uraufführung von Hindemiths Oper "Die Harmonie der Welt" im Prinzregententheater mit, gab im Folgejahr bei der Wiedereröffnung des Cuvilliés-Theaters den Cherubino und war selbstverständlich bei der lang ersehnten Wiedereröffnung des Nationaltheaters 1963 präsent - als Stimme von Oben in der "Frau ohne Schatten" und wiederum als "Rosenkavalier". Nebenbei machte sie international Karriere und war in allen großen Alt- und Mezzopartien auf den bedeutenden Bühnen zwischen Bayreuth und Wien, London und New York, Mailand und Tokyo zu erleben. Auch im Konzert- und Oratorienfach feierte die vielseitige Sängerin Erfolge, besonders als Bach-Interpretin mit Karl Richter. Im März 2020 verstarb Hertha Töpper im Alter von 95 Jahren in München, am kommenden Freitag wäre sie 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass ist BR-KLASSIK "die Ehre widerfahren" in den Sendungen "con passione" und "Cantabile" (20.04.) an die große Sängerin zu erinnern!