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Im Fluss der Polaritäten
Die zwei Pole zwischen Paradies und Hölle übten eine große Faszination auf ihn aus, sagte Minas Borboudakis kürzlich einmal. Es scheint, dass Polaritäten überhaupt eine große Rolle für seine Arbeit spielen - also die scheinbaren Gegensätze und das, was sie verbindet. Wie zum Beispiel die Mikrotonalität in seiner Musik. Die hat sich bei Borboudakis nicht aus der Beschäftigung mit aktuellen Trends des zeitgenössischen Komponierens entwickelt wie bei vielen seiner Kolleginnen und Kollegen. Sondern aus seinem Interesse für musikalische Systeme des antiken Griechenlands. Die griechischen Wurzeln sind eine Konstante im Schaffen des 1974 auf Kreta geborenen Komponisten, der seit über 30 Jahren in München lebt und arbeitet. Allerdings wird man keine direkten griechischen Anklänge aus seinen Werken heraushören. Sie äußern sich eher subtil in den energetisch aufgeladenen Strukturen und in der sinnlichen Qualität seiner Klangerkundungen.