Bildquelle: Horst Ossinger
Tränen der Liebe machen das furchterregende Untier zum schönen Prinzen? Das klappt nur in Märchen wie "Die Schöne und das Biest". In den meisten anderen Fällen erweist sich Hässlichkeit als Kuss-resistent, führt zu Vorurteilen, Ausgrenzung, Spott, seelischen Verkrüppelungen und sogar Verbrechen. Andererseits kann das äußerlich Andersartige, Deformierte, Schaurige auch eine seltsame Faszination ausüben und in verwirrendem Widerspruch zu innerer Schönheit stehen. Ein Thema, mit dem sich auch das Musikdrama vielfach auseinandersetzt: Von Verdis "Rigoletto" über Zemlinskys "Zwerg" bis zu Andrew Lloyd Webbers "Phantom der Oper" geht es immer um das Paradox der Hässlichkeit, ihre Rolle in der Gesellschaft und nicht zuletzt ihre Funktion in der Kunst.