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"Dieses Konzert wird das Highlight meines Lebens", sagt die georgische Geigerin Lisa Batiashvili über das diesjährige Europakonzert der Berliner Philharmoniker, bei denen sie in dieser Saison Artist in Residence ist. Seit 1991 erinnert Deutschlands Toporchester mit dem Europakonzert alljährlich an seinen Gründungstag am 1. Mai 1882. Aber es geht natürlich um viel mehr, um die europäische Idee, die durch Putins Angriffskrieg auf die Ukraine brutal herausgefordert wird. Mit Georgien als Austragungsland des Europakonzerts steht nicht nur ein Beitrittskandidat der EU im Fokus. Zu Recht weist Lisa Batiashvili darauf hin, dieses Konzert habe auch politische Bedeutung - hat der Kaukasuskrieg doch schon 2008 russische Begehrlichkeiten offengelegt. Mit dem diesjährigen Europakonzert setzen Lisa Batiashvili und die Berliner Philharmoniker also auch ein starkes Zeichen der Solidarität. Diesmal bietet das malerische Ambiente des Landguts Tsinandali im Osten Georgiens die spektakuläre Kulisse für das weltweit ausgestrahlte Event. Auf den Ruinen eines historischen Amphitheaters konstruierte der Architekt Xavier Fabre eine Freiluftbühne mit einziehbarem Dach. Für das Violinkonzert von Johannes Brahms wollte Lisa Batiashvili eigentlich einen Freund ans Pult zurückholen, Daniel Barenboim - doch seine Erkrankung erlaubt es leider nicht. So wird nun der prominente Einspringer Daniel Harding die Berliner Philharmoniker auch in der Fünften Sinfonie von Beethoven leiten - mit ihrer ermutigenden Botschaft "Durch Nacht zum Licht" ein Akt von besonderer Symbolkraft.