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Über keinen deutschsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts wurde so viel geschrieben wie über Franz Kafka. Und man darf davon ausgehen, dass im 100. Todesjahr Kafkas 2024 noch einmal einiges dazu kommen wird. Die klaustrophobischen Welten seiner Romane und Erzählungen, das verhängnisvolle Wirken undurchschaubarer, obrikeitsstaatlicher Mechanismen und Strukturen faszinieren Leserinnen und Leser ebenso wie Literaturwissenschaftler ungebrochen. Auch Komponisten fühlten und fühlen sich von Kafkas unrealistisch-realistischen Alptraumwelten zu Werken inspiriert, etwa Aribert Reimann, der eine Oper nach "Das Schloß" schrieb, oder Hans Werner Henze, der ein Werk nach der Erzählung "Ein Landarzt" komponierte. Übermäßig viele Komponisten sind es allerdings nicht, die Kafka-Texte vertont haben. Vielleicht mag es damit zu tun haben, dass Kafka sich selbst als unmusikalisch bezeichnete? Die "Horizonte"-Sendung begibt sich auf Spurensuche nach Kafka-Vertonungen und ihren Besonderheiten.