Bildquelle: Astrid Ackermann
Was ist Zeit? Eine physikalische Größe, die in Sekunden gemessen wird? Ein Phänomen der subjektiven Wahrnehmung, der zufolge die Zeit schnell vergehen oder sich endlos dahinziehen kann? Ein philosophisches Rätsel, über das sich von Heraklit bis Heidegger schon viele den Kopf zerbrochen haben? Nichts weniger als eine "Gebrauchsanleitung" der Zeit verspricht der französische Komponist Philippe Manoury (geb. 1952) mit seinem Werk "Le temps, mode d’emploi". Ein Stück für zwei Klaviere und Live-Elektronik, das den Hörer in ein akustisches Labyrinth entführt, wo sich rasante Rennstrecken mit kontemplativen Verästelungen abwechseln: Zum Klang wird hier die Zeit! Geschrieben hat Manoury dieses knapp einstündige Meisterwerk für eines der bedeutendsten Klavierduos der Gegenwart, Andreas Grau und Götz Schumacher. In der Reihe "Faszination Neue Musik" aus dem Studio Nürnberg führen die beiden Widmungsträger durch Manourys Labyrinth, sprechen über virtuelle Klaviere und Herausforderungen beim Einstudieren und erzählen, was für sie den intellektuellen Genussmenschen Manoury so sympathisch macht.