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Den 75. Geburtstag des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks hat der neue Chefdirigent Sir Simon Rattle schon im April opulent gefeiert - mit den riesig dimensionierten "Gurreliedern" von Arnold Schönberg. Als offizieller Gründungstag des BRSO aber gilt der 1. Juli 1949. Zum Orchester-Jubiläum lässt die "Symphonische Matinée" noch einmal die sechs Chefdirigenten mit jeweils charakteristischem Repertoire Revue passieren. Den Auftakt macht der Gründungsvater Eugen Jochum mit dem festlichen "Meistersinger"-Vorspiel von Richard Wagner, gefolgt vom prägenden Kopf in der Geschichte des BRSO, Rafael Kubelík. Der tschechische Musiker ist mit einer der sechs Tondichtungen aus seinem Schicksalsstück "Mein Vaterland" in der Matinée vertreten, komponiert von Kubelíks Landsmann Bedřich Smetana, dessen 200. Geburtstag 2024 außerdem begangen wird. Während sich Kubelíks Nachfolger Sir Colin Davis in seiner Amtszeit neben Sibelius vor allem für Hector Berlioz starkgemacht hat, war die brillante Orchestermusik von Richard Strauss eine der Spezialitäten des "Alleskönners" Lorin Maazel. Wie Maazel war auch der unvergessene Mariss Jansons ein großer Bruckner- und Mahler-Dirigent, wenngleich die Symphonik von Schostakowitsch zu seiner Mission wurde. Für die Ära Jansons steht in der Matinée ein Beispiel aus seinem umjubelten Beethoven-Zyklus. Der aktuelle Chef Sir Simon Rattle, der gleich zu Beginn die ganze Bandbreite seines Repertoires von Haydn bis Berio demonstriert hat, beschließt die Jubiläumsmatinée mit einem Paradestück aus seiner britischen Heimat: mit den gloriosen "Enigma-Variationen" von Edward Elgar.