Bildquelle: Ralf Dombrowski
Luftig und lyrisch klingen seine Stücke, seine Begeisterungsfähigkeit für Jazz hört man in jeder Note: Weil sich Stefano Bollani (*1972) selbst beim Singen begleiten wollte, begann der Italiener als Kind mit dem Klavierspiel. Der Pianist besitzt einen weiten Horizont und viele Klang-Ideen. Mit Jesper Bodilsen am Bass und Morten Lund am Schlagzeug - beide aus Dänemark - sowie Mark Turner am Saxophon und Bill Frisell an der Gitarre teilt er ein gemeinsames Vokabular und große Spielfreude. Johnny Hartman ist eine der faszinierendsten unter den sehr tiefen Männerstimmen des Jazz. Übrigens der einzige Sänger, mit dem der Saxofon-Gigant John Coltrane je Aufnahmen machte. Hartman hat man mit Balladen im Ohr, er besaß auch ein gutes Gefühl für Timing. Dies beweist ebenfalls der aus Bosnien stammende Srdjan Ivanovic (*1970), der aktuell in Paris lebt. Wenn er westliche Melodien mit östlichen Rhythmen verbindet, entsteht ein neuer, packender Sound mit unwiderstehlichem Groove. Als Schlagzeuger ist er an das schnelle Hin- und Herwechseln zwischen Instrumenten und Taktarten gewohnt, ähnlich wie ein Jongleur, der Bälle in die Luft wirft und wiederauffängt. Außerdem in dieser späten Stunde: Aufnahmen aus Keith Jarretts "Munich 2016". Mit dem Gitarren-Duo Sylvain Luc und Biréli Lagrène sowie der Sängerin Shirley Horn feiern wir den Sommer in der heutigen Ausgabe der Jazztime "Freude, Sommer und ein Jongleur".