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Sonntag, 04.08.2024

12:05 bis 13:00 Uhr

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Bildquelle: Ramée

BR Franken BR-KLASSIK - Tafel-Confect

Am Mikrofon: Dirk Kruse

Musik vom Mittelalter bis Mozart, frisch zubereitet und mundgerecht serviert. Jeden Sonntag auf dem Menü: ein Top Hit der Alten Musik, sorgfältig ausgewählt und liebevoll präsentiert. Dazu gibt es Kostproben aus der CD der Woche. Das Tafel-Confect ist der Treffpunkt der Originalklang-Szene – übrigens schon seit 1952.

In der Antike hat man Texte auf Papyrus geschrieben und dann aufgerollt. Extrem doof aber, wenn man mal nachsehen wollte, was am Ende des Textes geschrieben stand - man musste meterweise Papier abrollen. Erstaunlich, dass es dennoch einige Jahrhunderte gedauert hat, bis sich in der römischen Kaiserzeit der Codex als Buchform durchgesetzt hat. Geniale Idee, das Papier oder Pergament zu stapeln und so zwischen zwei Deckel zu binden, dass man es aufklappen konnte. Bis heute ist der Codex die gängige Buchform - im engeren Sinne verstehen wir aber darunter die prachtvollen mittelalterlichen Buchhandschriften, aufwändig gestaltet in den Skriptorien der Klöster.
Im Mittelalter haben Mönche auch begonnen, Musik in Codices aufzuzeichnen. Einige der berühmtesten stellen wir im Tafel-Confect vor, etwa den Codex Manesse mit seiner unschätzbaren Fülle an Minneliedern, den Codex Montpellier mit seinen wundervollen Motetten oder den Codex Faenza, der neben Vokalmusik auch Bearbeitungen für Tasteninstrumente (sogenannte Intabulierungen) enthält. Aber auch in der Barockzeit wurde Musik noch in Codices gesammelt, zum Beispiel Triosonaten im Codex Rost. Ein Schlaglicht auf die Kolonialgeschichte Spaniens wirft der Codex Martinez Compañón, um 1785 als Geschenk für den König geschrieben vom Bischof in Trujillo in Peru. Das Buch sollte dem Monarchen das alltägliche und kulturelle Leben in seiner Kolonie vor Augen führen, darunter auch mit 20 charakteristischen Musikstücken, die auf Tänzen und Liedern der indigenen Bevölkerung beruhen.

Musiktitel

Liste der gespielten Musiktitel mit Komponist oder Interpret
Uhrzeit Werk/Titel Komponist/Interpret
12:05 Para Las Chinas Locas Anonymus (1800-) / Los Temperamentos; Swantje Tams Freier; Nadine Remmert; Nestor Fabian Cortes Garzon
12:12 Manfredina e rotta. Tanz Anonymus / Enea Sorini; Francois Lazarevitch; Enea Sorini
12:17 Owe dirre not. Minnelied Neidhart von Reuental (1180-1240) / I Ciarlatani; Armin Gottstein
12:25 When that I Was A little Tiny Boy Anonymous
12:29 Sonate für 2 Violinen und B.C. d-Moll Rupert Ignaz Mayr (1646-1712) / NeoBarock
12:38 Aquila altera. Tanzlied Unbekannt / Capella de la Torre; Hildegard Wippermann; Katharina Bäuml
12:45 S'on me regarde. Motette Anonymus (1300-) / Capella de Ministrers; Pilar Esteban; Elisa Franzetti; Carles Magraner
12:50 Fandango. Bearbeitung Santiago de Murcia (1673-1739) / Fahmi Alqhai
12:54 3. Satz aus: Konzert für 2 Flöten, Violine und Violoncello D-Dur, TWV 54:D1 Georg Philipp Telemann (1681-1767) / Holland Baroque Society; Alexis Kossenko

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