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Als Titularorganist der Pariser Kirche St. Clotilde und als hochgeschätzter Konservatoriumsprofessor wurde er von seinen Schülern, darunter so bedeutende wie Chausson und d’Indy, zum Pater Seraphicus verherrlicht. Dass César Franck als Komponist mindestens genauso bedeutend war, haben seine Zeitgenossen lange ignoriert. Seine formal meisterhaften und harmonisch kühnen Kompositionen erlangten erst nach seinem Tod Popularität. Dazu gehört auch das große Klavierquintett f-Moll, das mit seiner polyphonen Struktur, den gewaltigen Klangsteigerungen und der oft registerhaften Gegenüberstellung von Klavier und Streichern durchaus den leidenschaftlichen Organisten verrät. Gespielt vom in Paris ansässigen Quatuor Modigliani und dem jungen französischen Pianisten Rémy Geniet ist es in der Festspielzeit auf BR-KLASSIK zu hören und zwar in einem Mitschnitt vom diesjährigen Internationalen Klavierfestival in "La Roque d’Anthéron" in der Provence. Das 1981 gegründete Festival findet alljährlich im verwunschenen Park des Château de Florans statt, in dem das Publikum auch an langen gedeckten Tischen ein Parkpicknick genießen kann. Von der Presse als Musiker "von schillernder und seltener Genialität" gepriesen, eröffnet Geniet das Konzert "solo", ebenfalls mit einem Werk César Francks: Prélude, Choral et Fugue, ein rund 20-minütiger Zyklus, der Francks Verehrung für Bach zum Ausdruck bringt und zugleich als romantische Apotheose der barocken Formen gelten kann.