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Dienstag, 27.08.2024

18:05 bis 20:00 Uhr

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Der Geiger Renaud Capuçon | Bildquelle: © François Darmigny

Bildquelle: © François Darmigny

Festival Radio France Occitanie Montpellier

Les Siècles

Eine Uraufführung von Maurice Ravel? Tatsächlich konnten die Programmmacher des Festivals Occitanie Montpellier am 9. Juli dem Publikum so eine Weltpremiere präsentieren. Ende 2023 hatte die französische Nationalbibliothek ein bislang unveröffentlichtes Manuskript aus dem Nachlass Ravels erworben - und vertraute es dem Sommerfestival in Montpellier zur Uraufführung an. Da dieses Festival ein Aushängeschild des französischen Rundfunks ist, war der Chor von Radio France dabei, der den tragenden Vokalpart in Ravels minutenkurzer Kantate übernahm. In seinem Frühwerk mit dem Titel "Amants qui suivez le chemin - Liebende, die dem Weg folgen" hatte Ravel Anfang des 20. Jahrhunderts das Gedicht "Chanson galante" von Armand Silvestre vertont - klangprächtig, aber stilistisch noch weit entfernt von den späteren Meisterwerken Ravels, die Louis Langrée am Pult des Originalklang-Orchesters Les Siècles im zweiten Konzertteil dirigierte: die versonnene Märchensuite "Ma Mère l'Oye - Meine Mutter, die Gans" und die populäre zweite Suite aus dem grandios aufrauschenden Ballett "Daphnis et Chloé". Zwischen der Uraufführung und den beiden Suiten von Ravel präsentierte der französische Geiger Renaud Capuçon zwei Raritäten aus seiner Heimat: zunächst ein schwelgerisch aufblühendes Variationswerk der Spätromantikerin Charlotte Sohy, deren OEuvre zuletzt wenigstens auf Tonträger eine verdiente Wiederbelebung erfahren hat. Und danach den ersten Satz aus einem leider unvollendet gebliebenen Violinkonzert von Gabriel Fauré, den Capuçon kürzlich auch auf CD eingespielt hat.

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