Bildquelle: Daniel Bernet
"Down to Earth" - so klingt es, wenn die Saxofonistin und Komponistin Nicole Johänntgen mit Tubist Jon Hansen und Schlagzeuger David Stauffacher den Jazz grooven lässt. Dann werden die drei zur Funkband en miniature, die auch schon mal eine Runde beim Mardi Gras in New Orleans gedreht haben könnte. Dieser Sound gehört zur Vielfalt im musikalischen Portfolio der Bandleaderin, die in der Schweiz lebt und aus dem Saarland stammt. Seit ihrer Kindheit macht sie Musik: in der Familien-Band, im klassischen Klavierunterricht, dann im Saxophonsatz des Jugend-Jazzorchesters und mit siebzehn in der ersten eigenen Band. Im nächsten Schritt geht es an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim und von dort sehr schnell aufs internationale Parkett. Sie wird in die USA eingeladen, um in einer Band des Education-Programms "Sisters in Jazz" zu spielen und wird ein paar Jahre später Mitbegründerin eines internationalen Netzwerks improvisierender Musikerinnen, das denselben Namen trägt.
Seit mehr als 20 Jahren spielt Nicole Johänntgen in international besetzten Formationen. Ein Schwerpunkt auf ihren 26 Alben liegt dabei deutlich beim New Orleans-inspirierten Jazz. Aber auch, wenn sie melodiösen Modern Jazz spielt oder als Solistin unterwegs ist - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes ganz allein mit ihrem Instrument in der Akustik altehrwürdiger Kirchen: immer wird man gepackt von ihrem vitalen Tonfall in der Traditionslinie ihrer Idole Cannonball Adderley und John Coltrane, und von ihrer musikalischen Erzählkunst als Spielerin und als Sängerin. Ihre Musik: gut geerdet und dabei unwahrscheinlich fantasievoll!