BR-KLASSIK

FESTSPIELZEIT Verbier Festival

Mao Fujita, Klavier

Das Verbier Festival wurde 1994 vom schwedischen Musiker und Konzertorganisator Martin Engstroem in dem Bergort inmitten der Schweizer Alpen ins Leben gerufen. Es hat sich schnell als wichtiges Ziel für bedeutende Künstler etablieren können und wird jährlich veranstaltet. Der 1998 geborene japanische Pianist Mao Fujita wird regelmäßig für seine musikalische Sensibilität und die Natürlichkeit seines Spiels gelobt. In seinem Repertoire ist er sowohl bei Mozart als auch im großen romantischen Repertoire zu Hause.
Griegs Sechs lyrische Stücke, op. 43 von 1866, kurze Charakterwerke, bestehen aus "Schmetterling", "Einsamer Wanderer", "In meiner Heimat", "Vögelchen", "Erotik" und "An den Frühling", wobei das beliebte letztere einen düster leidenschaftlichen Mittelteil in exquisit zarte äußere Abschlüsse einschließt.
Eine ähnliche Zartheit weist Déodat de Séveracs "Les Fêtes" aus seiner Cerdaña-Suite von 1911 auf, die die Pyrenäenregion zwischen Frankreich und Spanien darstellt, während seine modalen und pentatonischen Harmonien Anklänge an Ravels "Ma mère l'oye" von 1910 aufweisen. Chopins Barcarolle von 1846 führte dieses beliebte Genre, das an venezianische Bootslieder erinnert, mit seinen raffinierten, dissonanten Harmonien und seinem kraftvollen Höhepunkt in neue Gewässer. Prokofjews einsätzige Klaviersonate Nr. 1, ein Jugendwerk aus dem Jahr 1906, war mit ihren komplexen, ständig wechselnden Texturen, Dynamiken und Tonalitäten für ihre Zeit ebenfalls progressiv. Während sie sich über Mozarts Variationen der einfachen französischen Volksmelodie "Ah! vous dirai-je, Maman" allmählich virtuos steigert, ist Schumanns emotional wilde und strukturell unkonventionelle achtsätzige "Kreisleriana" von Anfang an üppig strukturiert.