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Ludwig van Beethoven widmete sein siebtes Klaviertrio seinem Schüler und Mäzen Erzherzog Rudolph von Österreich, einem ungewöhnlich kunstsinnigen Habsburger. Über die Uraufführung mit dem Komponisten am Klavier berichtete Kollege Louis Spohr: "Im Forte schlug der arme Taube so darauf, dass die Saiten klirrten", was jedoch der positiven Wirkung auf Publikum und Presse keinen Abbruch tat. Bis heute ist das "Erzherzog-Trio" mit seiner Ohrwurmdichte ausgesprochen beliebt. Seine Dimensionen und seine Klangfülle sind gleichwohl sinfonisch, ebenso wie beim Klaviertrio op. 87 von Johannes Brahms. Das stieß mit seinem eigenwilligen Kopfsatz bei seinen Freunden zunächst auf wenig Gegenliebe. Namentlich die zartfühlende Clara Schumann beklagte sich, dass der Vortrag des Klavierparts durch den keineswegs tauben Brahms "nichts mehr als ein Schlagen, Stoßen, Grabbeln!" gewesen sei. Wir können nun gleich hören, wie Emanuel Ax die prominente Klavierstimme gestaltete. Am 31. August spielte er beide Trios bei den BBC Proms mit seinen langjährigen Freunden Leonidas Kavakos und Yo-Yo Ma.