Bildquelle: © Hans van der Woerd
"Neugier" lautet das Motto des diesjährigen Lucerne Festival, das noch bis zum nächsten Sonntag Lust machen will auf Neues oder weniger Bekanntes, und deshalb einen besonderen Schwerpunkt legt auf Musikvermittlung und Austausch mit dem Publikum. Ein idealer Kandidat dafür war beim Konzert am 24. August der Dirigent Yannick Nézet-Séguin - der 49-jährige Frankokanadier, bis 2030 Chef des Philadelphia Orchestra und der New Yorker Met, ist nämlich ein großer Kommunikator. Das gilt auch für die junge italienische Pianistin Beatrice Rana. Gemeinsam musizierten sie in der fabelhaften Akustik des KKL Luzern mit dem Festival-eigenen Projektorchester, das 2003 von Claudio Abbado mit Gleichgesinnten gegründet und bis zu seinem Tod 2014 geleitet wurde. Zum 200. Geburtstag von Anton Bruckner dirigierte Nézet-Séguin am Pult des Lucerne Festival Orchestra die Siebte Sinfonie, die melodiöseste unter den neun, die mit dem feierlichen Klang der Wagner-Tuben im Adagio den Tod des Bayreuther Meisters reflektiert. Davor übernahm Beatrice Rana mit dem Klavierkonzert von Clara Schumann den Part des weniger Bekannten bei der Luzerner Festival-Ausgabe zum Thema "Neugier". Mit Nézet-Séguin hatte Rana das poetische Werk vor zwei Jahren beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks präsentiert und anschließend mit dem Chamber Orchestra of Europe unter seiner Leitung auch auf CD eingespielt.