Bildquelle: BR / Astrid Ackermann
Gewisse Klangereignisse seien so fragil, dass sie kaum zu fassen sind, sagt der Dirigent Peter Rundel über die Musik von Mark Andre. Das erzeugt eine enorme Spannung bei den ausführenden Musiker*innen, die sich auch auf die Zuhörer überträgt. Der aus Frankreich stammende Andre, der seit seinem Studium bei Helmut Lachenmann in Deutschland lebt, ist ein gewissenhaft forschender Komponist. In feinsinniger Detailarbeit feilt er an der Beschaffenheit der Klänge und lässt sich in seinen Werken oft von biblischen Schlüsselmomenten inspirieren. Ihn interessieren vor allem jene Ereignisse, die eine Schwelle zwischen zwei Zuständen beschreiben und sich im metaphysischen Prozess des Entschwindens äußern. Genau diesem Aspekt widmet sich Andre in vielfältigen Variationen und erschafft so eine unverwechselbare Musik, die zu den profiliertesten und spannendsten im Bereich des zeitgenössischen Komponierens zählt.