BR-KLASSIK

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Freitag, 04.10.2024

20:03 bis 22:00 Uhr

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Sir Simon Rattle Dirigent | Bildquelle: © Oliver Helbig

Bildquelle: © Oliver Helbig

Live aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz - Surround Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Leitung: Simon Rattle

Ein Programm der Extraklasse präsentiert Chefdirigent Sir Simon Rattle beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks - und beweist mit Jazz-inspirierten Stücken und zündender Folklore einmal mehr seine Vielseitigkeit. Im zweiten Konzertteil geben sich die beiden Soloklarinettisten des BRSO die Klinke in die Hand: Während Christopher Patrick Corbett in Igor Strawinskys "Ebony Concerto" den Solopart übernimmt, sorgt Stefan Schilling in "Prelude, Fuge and Riffs" von Leonard Bernstein für den perfekten Rausschmeißer. Beide Werke sind in den 1940er Jahren für den amerikanischen Jazz-Klarinettisten Woody Herman und seine Big Band entstanden. Während Strawinskys barockisierendes "Jazz-Concerto-Grosso" von artifizieller Herbheit ist, bietet Bernsteins Mix aus klassischen Formen und swingenden Riffs eine wilde Jamsession. Mit seinem untrüglichen Rhythmus-Gefühl ist Rattle auch im zwischengelagerten Klavier-Doppelkonzert "Nazareno" des osteuropäisch-jüdischen Argentiniers Osvaldo Golijov gefordert. Auf Wunsch der Schwestern Katia und Marielle Labèque hat der ebenfalls mitwirkende Schlagzeuger Gonzalo Grau aus Golijovs "Markus-Passion" eine attraktive Suite für zwei Klaviere und Orchester arrangiert, in der perkussive Rhythmen von Mambo und Samba den Leidensweg des Nazareners Jesus mit lateinamerikanischer Energie nachzeichnen. Und im ersten Konzertteil dirigiert Rattle mal das gesamte Ballett "El sombrero de tres picos" des Spaniers Manuel de Falla mit den originalen, kleinen Gesangseinlagen. Das 1919 von den Ballets Russes in London uraufgeführte Tanzpoem um einen düpierten Dorfrichter mit dem titelgebenden Dreispitz, der einem Müller die Frau ausspannen will, wurde zu einem Triumph - kein Wunder, stammten Choreografie und Bühnenbild doch von Léonide Massine und Pablo Picasso. Wie einst Ernest Ansermet am Pult wird Simon Rattle den unwiderstehlichen Drive der spanischen Tänze Fandango, Seguidilla, Farruca und Jota entfesseln.

Solisten: Rinat Shaham, Mezzosopran; Katia und Marielle Labèque, Klavier; Christopher Patrick Corbett, Stefan Schilling, Klarinette; Raphaël Séguinier, Gonzalo Grau, Schlagwerk
Manuel de Falla: "El sombrero de tres picos", Ballett; Igor Strawinsky: "Ebony Concerto"; Osvaldo Golijov/Gonzalo Grau: "Nazareno"; Leonard Bernstein: "Prelude, Fugue and Riffs"

Dazwischen:
PausenZeichen
Julia Schölzel im Gespräch mit Katia und Marielle Labèque

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