Bildquelle: Astrid Ackermann
Es hat schon Tradition beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Hilfswerk der Süddeutschen Zeitung alljährlich mit einem Benefizkonzert zu unterstützen. Zum 75-jährigen Bestehen der sozialen Spendenaktion hat der Verein einen neuen Namen bekommen, "SZ Gute Werke". Die Intention ist aber unverändert geblieben und vordringlicher denn je, nämlich mit Menschen, die in einer wohlhabenden Stadt wie München und in ihrem prosperierenden Umland durchs Raster fallen, Solidarität zu zeigen. Auf Mariss Jansons geht die schöne Initiative im Rahmen von "SZ Gute Werke" zurück, vor allem den Jüngsten Zugang zu klassischer Musik, zu Konzerten und Instrumenten zu verschaffen. So kommt der Spendenerlös des BRSO-Benefizkonzerts seiner Initiative "Musik für alle Kinder" zugute, die von der SZ mittlerweile zu "Musik für Alle" ausgeweitet wurde, sodass Konzerte für Senioren in Pflegeheimen ebenso gefördert werden können wie Musikprojekte in Brennpunktschulen. Wie Jansons macht Simon Rattle auch in seiner zweiten Saison beim BRSO das SZ-Benefizkonzert zur Chefsache und dirigiert ein charmantes Brahms-Programm. Denn die Zweite Symphonie ist mit ihrem gelösten Tonfall und ihrer liedhaften Melodik vielleicht die freundlichste der vier. Auch das zweite Klavierkonzert von Brahms ist im Vergleich zum heroischen ersten ein eher lyrisches Stück, das dem Solisten gleichwohl pianistische Schwerstarbeit abverlangt. Kein Problem für den Supervirtuosen Seong-Jin Cho, der beim BRSO bereits das dritte Klavierkonzert von Rachmaninow gestemmt hat. Seit seinen Wettbewerbserfolgen in Moskau, Tel Aviv und Warschau ist der 30-jährige Koreaner ein Star.