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Erst im April konnte man sie wieder an der Bayerischen Staatsoper erleben, in der Titelrolle von Giacomo Puccinis "Suor Angelica" aus seinem "Trittico": Die albanische Sopranistin Ermonela Jaho ist mit ihrem herzbewegenden Timbre und ihrer Bühnenpräsenz eine Puccini-Interpretin par excellence. Zu recht zeichnete das Magazin "Oper!" sie 2024 als "Beste Sängerin" aus und rühmte ihre totale Identifikation mit Puccinis leidenden Heldinnen. Selten sei es der Fall, so heißt es in der Laudatio, "dass ein Künstler bereit ist, dem Publikum sein Innerstes durch seinen Gesang und sein Spiel gleichermaßen zu offenbaren. Die ungeheure Kraft in Giacomo Puccinis Melodien, die Abgründe in den zartesten Kantilenen kann nur durch die Kunstfertigkeit eines Menschen erlebt werden, der die Konflikte, Schwächen und Sehnsüchte einer Figur mit großer Ehrlichkeit umarmt." Damit ist Ermonela Jaho eine ideale Kandidatin, um am 100. Todestag Puccinis in den Kosmos des Opernkomponisten einzutauchen. In der Serie "Musikfrauen" spricht Jaho über ihre Heimat, ihre Ausbildung in Tirana, Mantua und Rom, über ihre Karriere, Wettbewerbserfolge und ihr Rollenspektrum vom Belcanto bis zum Verismo. In den flankierenden Puccini-Arien kann man die Sopranistin als Angelica und Butterfly erleben, als Anna im Opernerstling "Le villi" und als Liù im unvollendeten Vermächtnis "Turandot".