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Klaus Huber (* 30. November 1924; † 2. Oktober 2017) war ein Schweizer Komponist, Violinist, Dirigent und Kompositionslehrer.
Der Ausgangspunkt für Hubers Schaffen war die serielle Musik, wie sie Anton Webern geprägt hatte. Er blieb aber nicht sterng bei den Kompositionsregeln der Reihentechnik. Seit den 1980er Jahren beschäftigte er sich intensiv mit der arabischen Musik, mit deren Rhythmusmodellen, mit Mikrotonalität und mit arabischer Dichtung. Im Zentrum von Hubers Werk stehen geistliche Fragen sowie soziales und politisches Engagement. Huber verwendete häufig geistliche Texte, darunter auch aus der Bibel. In "Soliloquia Sancti Aurelii Augustini", 1964 uraufgeführt, ging er auf Augustinus zurück. Dennoch verstand er sein Schaffen nicht als christlich-religiös, sondern vor allem humanistisch motiviert. Gerne äußerte Huber seine Anliegen in großangelegten Oratoriumskompositionen. Daneben nahm die Kammermusik eine wichtige Stellung ein. In zunehmendem Maß bezog Huber auch die szenische Gestaltung der Musik ausserhalb von Oratorium und Oper ein.
In "Soliloquia" überträgt Klaus Huber seine kompositorischen Erfahrungen mit kleineren, vorwiegend kammermusikalischen Werken auf die Groß-Besetzung und die Groß-Form. Die Musik ist geprägt durch eine persönliche Reihentechnik, durch ein Fruchtbarmachen mathematischer Prinzipien (z. B. verschiedener, übereinandergelagerter Progressionen), durch ein Wiederaufgreifen der mittelalterlichen Isometrie und anderes mehr. Klaus Huber wurde ohne Zweifel zum bedeutendsten Schweizer Komponisten der Generation nach Frank Martin und Arthur Honegger. Von 1973 bis 1990 hatte er eine Professur für Komposition an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau. Zu Hubers Schülern zählen unter anderem Brian Ferneyhough, Wolfgang Rihm, André Richard, Michael Jarrell, Younghi Pagh-Paan, Toshio Hosokawa und Kaija Saariaho.