Bildquelle: Bayerische Schlösserverwaltung
Die Neue Zürcher Zeitung beschrieb ihn jüngst als den „ewig munteren Methusalem“ - Herbert Blomstedt, der schwedische Dirigenten-Altmeister, der 1927 in Springfield im US-Bundesstaat Massachusetts geboren wurde und nun stramm auf die „100“ zugeht. Doch nach wie vor steht er am Pult von Orchestern rund um den Erdball und gilt damit als der älteste aktive Dirigent der Welt. Auf die Frage, was denn die unversiegbare Quelle seiner Energie sei, hat er eine einfache Antwort: „Die Liebe zur Musik“, und er fügt hinzu: „Das ist wie ein Feuer, das man nicht löschen kann. Das beflügelt mich, das fordert mich heraus. Ich bin ein gewöhnlicher alter Mann, aber wenn man gleichzeitig verliebt ist, gibt das ungeahnte Kraftreserven frei.“ Auch mit den Bamberger Symphonikern ist Herbert Blomstedt als regelmäßiger Gast eng verbunden - und das seit über vier Jahrzehnten, seit 2006 auch als Ehrendirigent. Anfang Dezember kommt er zu einem Doppelkonzert nach Franken. Auf dem Programm hat er Beethovens 2. Symphonie, die trotz ihrer immer wieder beschworenen Haydn- und Mozart-Nähe ihrer Nachfolgerin, der epochemachenden „Eroica“, in Schwung und Design näher steht als ihrer klassisch-anmutigen Vorgängerin, der „Ersten“. Danach dann: die letzte Symphonie von Johannes Brahms - die 1885 vollendete „Vierte“, ein Werk voller Wärme und Tiefe, aber auch voller Zorn und Raserei. Als einzige aller Brahms-Symphonien endet sie unerbittlich in Moll: Am Ende prangt - wie eine geballte Faust, trotzig zum Himmel erhoben - die grimmig-grandiose Passacaglia.