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Wein, Kaffee und Rauch-Tabak
Was wäre die Alte Musik ohne das genussvolle Essen, Trinken und Rauchen? Oder sollte man - pardon - besser sagen: ohne das Fressen, Saufen und Qualmen? Die Musik des Mittelalters, der Renaissance und des Barock hat jedenfalls ein beeindruckendes Repertoire an Fress- und Saufliedern hervorgebracht. Und auch das heute so verpönte Rauchen wurde besungen. Raten Sie von wem! Natürlich von Johann Valentin Rathgeber, dem pfiffig-frechen Benediktiner-Mönch aus Schloss Banz und barocken Genussmenschen, der jene Kollektion des „Ohren-vergnügenden und Gemüth-ergötzenden Tafel-Confects“ komponierte und kompilierte, die unserer sonn- und feiertäglichen Sendung ihren Namen gab. Mit den Worten „Rauch-Tabak ist mein Vergnügen“ beginnt eines der Quodlibets aus Rathgebers legendärer Sammlung. „To make a long story short“ - Tafelmusik steht dieses Mal im Zentrum des Tafel-Confects. Und dabei darf natürlich auch die musikalische Beschwörung der guten Tasse Kaffee nicht fehlen. Johann Sebastian Bach hat sie nobel wie kein anderer in seiner „Kaffee-Kantate“ musikalisch verewigt: „Ei, wie schmeckt der Coffee süße, lieblicher als tausend Küsse“.