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"Ich mag immer Konzertprogramme, die Kontraste haben!", sagt die junge Dirigentin Ruth Reinhardt - und das war auch die Devise bei ihrem Debüt am Pult der Bamberger Symphoniker. Die 1988 geborene Saarländerin studierte in Zürich, Leipzig und an der Juilliard School in New York bei Alan Gilbert, dem damaligen Chefdirigenten der New Yorker Philharmoniker.
In Bamberg dirigierte Ruth Reinhardt am 14. Dezember zwei Werke von einem ihrer Lieblingskomponisten des 20. Jahrhunderts: Paul Hindemith. Los ging der Konzertabend mit einem Ragtime von 1921, in dem der junge Komponist provokativ eine Bach-Fuge mit Jazz-Elementen mischt. Als Höhepunkt erklang seine Sinfonie "Mathis der Maler", ein großartiges Tongemälde über die inneren und äußeren Kämpfe des Renaissance-Künstlers Matthias Grünewald. Dazwischen spielte der Solocellist der Bamberger Symphoniker, Marius Urba, das humorvolle Cellokonzert von Friedrich Gulda - ein musikalisches "Chamäleon", das durch die Stile und Jahrhunderte wirbelt vom Rokoko-Menuett über die österreichische Blaskapelle bis zur Rockmusik.