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Freitag, 10.01.2025

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Der russisch-sowjetische Komponist Reinhold Gliére (1875-1956) | Bildquelle: picture alliance/United Archives/WHA

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Ein Leben für die Melodie

Was passiert, wenn Orchestermusiker altern? Machen Instrumente Kinder klug? Wie wichtig ist die Pause in der Musik? Mal informativ, mal unterhaltsam-spielerisch, mal im Gespräch geht KlassikPlus dem Phänomen Musik vielfältig auf den Grund. Einmal im Monat als aufwändig gestaltetes Musikfeature.

Reinhold Glière (1875-1956) gehörte zu den Komponisten, denen ihre Traditionstreue nicht gut bekam. Kritiker werfen ihm vor, als Epigone bis weit ins 20. Jahrhundert hinein Musik im Stil von Tschaikowsky geschrieben zu haben. Dabei war das keinesfalls eine politische Korrumpierung, sondern seine innere Überzeugung. Glière, geboren in der Ukraine als Sohn eines aus Sachsen stammenden Blasinstrumentenbauers, orientierte sich stilistisch immer an der Tradition der russischen nationalen Schule mit ihrer Konzentration auf die Melodie. Während Zeitgenossen wie Arnold Schönberg oder Maurice Ravel völlig neue Klangsprachen erfanden, blieb Glière bis an sein Lebensende seinen Prinzipien treu. Obwohl er eine Zeit fast beispielloser politischer Unruhen durchlebte, gelang es ihm, in der Sowjetunion eine erfolgreiche Karriere zu machen. 1913 wurde er Direktor des Kiewer Konservatoriums, von 1920 bis 1941 unterrichtete er Komposition am Moskauer Konservatorium. Viele seiner Schüler, zu denen Nikolai Miaskowski und Sergej Prokofjew gehörten, entwickelten sich zu namhaften Komponisten. Glière gelang es offensichtlich, das gesellschaftspolitische Umfeld aus der künstlerischen Arbeit gänzlich auszuklammern und zeitlebens überzeugter Erbe der großen russischen Schule zu bleiben.

Zum 150. Geburtstag des Komponisten Reinhold Glière
Von Julia Smilga
Wiederholung am Samstag, 14.05 Uhr

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